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Gedanken zu Eintracht, Union, Tänzern und Ethik

Gerade kürzlich bin ich aus den Reihen der GfWM wieder gefragt wurden, warum ich so handle, wie ich es tue. Für Sie könnte es übersetzt die Frage sein: Warum und wie sollten Sie sich in der GfWM engagieren? Deshalb dachte ich mir, ich gebe jeder Interessierten die Chance, die Antwort für sich selbst zu finden, oder zumindest an einen Autor erinnert zu werden, den ich mag.

Als ich „Cloud Atlas“ angesehen habe (noch bis 30.4.2017 über ARD-Mediathek zu sehen), hat sich der Begriff der „Eintracht“ mit der Geschichte der GfWM verbunden und wieder einmal Überlegungen inspiriert, welche Chancen es gibt, eine „Eintracht“ sanft in eine „Union“ zu reparieren. Übertrieben, im Zusammenhang mit der GfWM sind einige der Film-Zitate:

  • => „Ganz gleich was Du auch ausrichtest, es wird nie mehr sein als ein einzelner Tropfen in einem unendlichen Ozean! Was ist ein Ozean, wenn nicht eine Vielzahl von Tropfen?“
  • => „Man kann Macht über andere Menschen ausüben, solange man ihnen etwas gibt. Nimmt man einem Menschen aber alles, dann hat man seine Macht über ihn verloren.“
  • => „Freiheit ist das einfältige Mantra unserer Zivilisation. Aber nur die, denen sie genommen wurde, haben eine Ahnung, was sie bedeutet.“

 

Aber die letzten beiden Zitate führten mich gedanklich zu „Der Scherz“ und zu „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ (beides von Milan Kundera). Hintergrund dieser Assoziation war wahrscheinlich die geschichtliche Verbindung, welche in der Tschechoslowakei zu einigen Teilen auch meiner persönlichen Geschichtserfahrung in der DDR entspricht.

Wie heutzutage leider wieder, gab es drei grundlegende Gruppen unter den  „Einträchtigen“. Angeführt von den „Überzeugten“, welche jede Abweichungen aus Überzeugung bekämpfen, macht eine größere Gruppe mit, weil dies persönliche Vorteile hat, wobei sich daraus diejenigen negativ hervortun, die die Überzeugten bewundern und diesen besonders gefallen möchten. Die überwiegende Masse verhält sich ruhig, weil sie entweder nicht persönlich betroffen ist, Angst hat, betroffen zu werden oder denkt, ein Tropfen im Ozean kann nichts erreichen. Dieses Konstrukt ist recht tragfähig. Zum Glück oder leider, kann es auf Grund der sich lange ruhig verhaltenden überwiegenden Masse sehr schnell, „wie ein Kartenhaus“ einstürzen (wie wir gerade auch aktuell im Ausland erleben).

Während in „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ nur (aber sehr treffend) das überhebliche Nichtverständnis intellektueller Gutmenschen im westlichen Exil kritisiert wird, befasst sich das spätere Kundera-Werk „Die Langsamkeit“ konkret mit den „Tänzern“, welche unsere „modernen“ Demokratien beherrschen. Die Frage ist: Bringen die „Tänzer“ eine Gesellschaft voran, wie auch die Gesellschaft für Wissensmanagement, oder hemmen sie diese? Wieviel „Tänzer“ ist in unserer Gesellschaft leider notwendig, um überhaupt bemerkt zu werden? Wie gehören „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ und „Was ist ein Ozean, wenn nicht eine Vielzahl von Tropfen“ für Sie bei Ihrem Wirken in der GfWM zusammen? Welche Art „Aktionskunst“ ist Ihr Weg?

Auf diesem Pfad zu Ihren eigenen Antworten sollte sich auch die Eingangsfrage des Beitrags zu meinem Tun beantworten.

Viel Freude beim Sehen und Lesen

Dirk Liesch