Bericht

Wissenstransfer in Weinbauernfamilien: “… erwirb es, um es zu besitzen.”

Denn: „Was man nicht nützt, ist eine schwere Last.“ (Goethe)

Mit diesem Thema hat sich einer der Workshops des GfWM-Treffens der Regionalgruppe Österreich am 1.April 2016 in der FH Burgenland beschäftigt.

Einen Überblick zu diesem aktionsreichen und sehr gut besuchten Treffen geben im letzten Newsletter der GfWM die organisierenden StudentInnen des Masters Angewandten Wissensmanagement  (AW).

Ich möchte Ihnen hier einen Ausschnitt des Treffens vorstellen, dessen Methoden-Strategie auch in anderen Regionalgruppen und im Unternehmen nützlich sein kann.

Impulse zu Beginn

Der Einstieg in’s Treffen war der mutige Versuch, Pecha Kucha für Impulsvorträge zu Facetten des Wissensmanagements zu nutzen. An die Pecha Kuchas schlossen sich thematisch passende Workshops an. Diese Workshops waren jeweils eine strategische Kombination von Gamestorming-Methoden.

Mein Pecha Kucha-Champion war Marcus Wieschhoff, der Studiengangsleiter des Masters Internationales Weinmarketing.

Seine Impulse:
„Wissenstransfer in Weinbaubetrieben: message in a bottle – Weinmachen ist Chemie und Technologie – zumindest lernen das Önologen und Kellermeister – Wie wird Wissen in Weinbaubetrieben weitergegeben? – Wie geht Wissen verloren?“

Ein aktivierender Kurzvortrag ist ein perfektes Warm-up für ein Thema. Um das zu erreichen, sollten Inhalt und Darbietung auch wirklich erwärmend sein:

-> interessantes Thema,
-> kurz und kurzweilig dargebracht,
-> dabei als Vortragende/r authentisch bleiben.

Im Workshop genauer hinschauen

Aus meiner Begeisterung haben Sie sicher geschlussfolgert, dass es für mich nur einen Workshop geben konnte: den Blick in Wissenserhaltung und Wissensweitergabe im Weinmanagement.

Diese Wahl war ein Glück. Die beiden moderierenden AW-Studenten, Gerhard Pichler und Christoph Reithofer, haben uns ein Workshop-Fest beschert. Und dabei gezeigt, Ernst und Spaß schließen sich nicht aus.
Auf spielerische Weise haben wir uns dem Thema genähert und die Ergebnisse bescherten uns gleichzeitig Aha-Erlebnisse und machten nachdenklich.

A. Icebreaker

Um die Gruppe zusammenzubringen, war zuerst eine Selbstvorstellung per Spielkarten geplant. Das wir uns fast alle kannten, hat die Studenten zuerst enttäuscht. Doch alles weiß man auch nach Jahren nicht voneinander, so haben sich die Karten gelohnt.

GfWM Österreich Trading Cards

Zudem adaptierten die Studenten das Spiel – “… erwirb es, um es zu besitzen.“ – um eine überleitende Komponente zum nächsten Schritt, dem negatives Schlüsselwort zu Wissenstransfer.

GfWM Österreich Trading Cards mit Schlüsselwort

B. Flip it!

GfWM Österreich Flip it

So versuchten wir danach, die negativen Schlüsselwörter umzukehren.

Per Klebepunkt-Voting entschieden wir uns, mit dem Thema Vertrauen Wege zu finden, die Wissenserhaltung und Wissensweitergabe im Weinmanagement ermöglichen.

GfWM Österreich Flip it Voting

C. Wirkung/Aufwand-Matrix

In sehr kurzer Zeit fanden wir viele Ideen für Aktionen, die Vertrauen schaffen können und Wissenweitergabe ermöglichen. Zum Abschluss haben wir noch versucht, diese nach Wirkung und Aufwand zu sortieren.

GfWM Österreich Impact Effort Matrix

Allerdings gelang das nur sehr vage. Zwar sehen Sie hier eine Gruppierung, doch wird diese je nach Naturell der Beteiligten und konkreter Situation in der Weinbauernfamilie höchst unterschiedlich ausfallen.

Lessons learned

-> Treffen mit Vielfalt und Experimenten sind eine Bereicherung der GfWM-Treffen-Formate.
Sie bringen frischen Wind und sind Testballons für Experimente in der Firma.

-> Interdisziplinarität inspiriert.
Zwar sind wir vermutlich selten bis nie mit dem Thema Wissensmanagement in Weinbauernfamilien beschäftigt. Doch war dieser Blick auf’s Wissensmanagement – angereichert durch Geschichten des Experten abseits vom Glamour der  Weinzeitschriften – bereichernd.

-> Und, erst dies hier schreibend, wird mir klar, dass auch die offene Authentizität der Beteiligten, sehr belebend war.

Danke, Bildrechte

Danke an die StudentInnen, die Referenten, die Studiengangsleiterin Barabra Geyer-Hayden und Mike Heininger für diesen reichhaltigen Nachmittag.

Alle Fotos stammen von den StudentInnen und ich danke Gerhard Pichler, der mir ermöglicht hat, sie hier zu nutrzen.