Wissensmanagement down under – Ein Begleitprogramm zur Fußball-WM in Berlin
Die Regionalgruppe in der Hauptstadtregion hatte sich ein besonderes Begleitprogramm zur Fußball-Weltmeisterschaft ausgedacht: Alister Webb, crowdthink, aus Sydney in Australien (www.crowdthinkaustralia.com) brachte internationalen Pfeffer in die Wissensmanagement-Diskussionen. Wir trafen ihn vor dem zweiten Halbfinal-Spiel, um uns einen Eindruck zu verschaffen, wie am anderen Ende der Welt Wissensmanagement in Unternehmen mit und ohne Verwendung der neuen Technologien betrieben wird.
Alister Webb hat 15 Jahre lang in dem größten australischen Telekom-Konzern Telstra im Umfeld von Wissensmanagement, Intranet, Social Media, Collaboration gearbeitet und ist jetzt als unabhängiger Berater in dem Themenfeld aktiv. Er hatte reichlich „Stories to tell“. Es wurde ein lebendiger Austausch von Erfahrungen und Erkenntnissen.
Ein Kulturwandel ist offensichtlich. Wo bisher Wissensmanagement betrieben wurde, geht es heute um Zusammenarbeit und Gespräch. Die Integration sozialer Medien in die Geschäftsprozesse unterstützt diese Bedürfnisse auf natürliche Weise – insbesondere für die jungen Mitarbeiter. Dabei ist es im Geschäftskontext typisch, Themen und nicht einzelne Menschen zu verfolgen. Das Führungsselbstverständnis wandelt sich von einem Modell der Abhängigkeit zu dem der Unabhängigkeit. Wir diskutierten als Beispiel das „post to the CEO“ bei Airbus, bei dem die Mitarbeiter über Problemstellungen abstimmen, die vom CEO persönlich adressiert werden sollen. Bei Bosch gibt es das Konzept von „tandems for new technologies“, in denen sich die klassischen Beziehungen zwischen älteren und jüngeren Mitarbeitern umkehren. Das Wertesystem junger Leute erfordert Teilhabe und Zusammenarbeit. Dies kann im Zeitalter des Fachkräftemangels nicht ignoriert werden, denn: „My way or highway!“
Kurz zusammengefasst: Wir haben lebendig und durchaus kontrovers diskutiert, wobei deutlich wurde, dass es keine generellen Unterschiede zwischen den Entwicklungen im „Wissensmanagement down under“ und denen im „Wissensmanagement up here“ gibt. Vielleicht lässt sich mit dem New South Wales KM Forum ein regelmäßiger Austausch organisieren.
Rechtzeitig zum Spiel beendeten wir das Treffen. Immerhin galt es, den Endspielgegner für Deutschland zu sehen. Unser Gast aus Australien trug übrigens als Einziger den ganzen Abend lang bereits das passende Outfit: ein Fanmeilen-T-Shirt mit der Aufschrift, „An Eurer Seite!“