Prof. Fritz Böhle präsentiert neueste Ergebnisse seiner Arbeitsforschung am Mittwoch, 31. Januar 2018 in Berlin
Prof. Fritz Böhle stellt aktuelle Ergebnisse des Projektes “Lernen durch Arbeit” vor, die für Wissens- und Kompetenzmanagement sehr interessant sind.
Prof. Fritz Böhle überblickt wie kaum ein anderer das gesamte Forschungsfeld der Arbeitssoziologie in Theorie und Empirie. Mit dem Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. in München forscht er selbst bis heute zum Beispiel, welche Faktoren zur Kompetenzentwicklung in der Arbeit beitragen, was Handlungsfähigkeit unter Ungewissheit befördert oder wie Erfahrungswissen jenseits der systematischen Wissensvermittlung des Bildungssystems im Prozess der Arbeit entwickelt werden kann.
Dabei untersucht er unterschiedlichste Formen der Arbeit, vom klassischen Fabrikarbeiter über den akademischen Wissensarbeiter bis hin zu Künstlern und Musikern. Er hat mehrere Sonderforschungsbereiche bearbeitet, mehrere Standardwerke verfasst und im Expertendialog der Bundeskanzlerin mitgewirkt.
In seinem neuen Buch „Arbeit als Subjektivierendes Handeln“ umschreibt er mit weiteren Autoren auf fast 900 Seiten u.a., wie unterschiedliche Formen des Lernens, des Wissens und des Handelns sich gegenseitg bedingen. Dabei geht es insbesondere um den Einbezug visueller, akustischer und taktiler Wahrnehmungen als subjektive Erweitertung der Wahrnehmung rein rationaler Informationen. Diese Erweiterung des rein rational-objektivierenden Handelns wiederum erweitert Handlungsfähigkeit bei komplexen Herausforderungen unter Unsicherheit, wie sie gerade in der Dynamik der Wissensarbeit relevant ist.
Die Ergebnisse seines neuesten Forschungsprojektes „Lernen durch Arbeit“ bauen darauf auf und adressieren einen Wissens- und Komptenzbereich, der letztlich nur durch die Arbeit selbst und die damit verbundenen Empfindungen und Erfahrungen gelernt werden kann. Diese Ergebnisse hat er am 9. November in München im Rahmen der Abschlusskonferenz vorgestellt.
Nun konnten wir Prof. Böhle dafür gewinnen, diese Ergebnisse auch in Berlin vorzustellen. Das Besondere an diesem Ansatz ist, dass hier tatsächlich eine sehr weit zurückreichende wissenschaftliche Entwicklung der Arbeitssoziologie auf einen vorläufigen Höhepunkt zuläuft: So lässt sich entlang der wissenschaftliche Genese der Kompetenzentwicklungsforschung eine immer stärkere Annähreung an den Prozess der Arbeit beobachten. Von Offsite-Lernstätten, über Lerninseln und dem Arbeitsplatz-nahen Lernen und das Arbeitsintegrierte Lernen bis hin nun zum Lernen durch die Arbeit selbst. Damit ist auch die letzte Differenzierung zwischen Arbeiten und Lernen aufgehoben.
Für uns als Wissensmanager ist zusätzlich interessant, dass sich das Projekt „Lernen durch Arbeit“ gerade mit typischen Wissensarbeitern beschäftigt, konkret mit Ingenieuren von Audi und Siemens.
Ort der Veranstaltung ist das Fraunhofer IPK, Pascalstraße 8-9, 10587 Berlin
Datum: Mitwoch, 31. Januar 2018. Start um 18 Uhr, Ende gegen 20:30 Uhr
Veranstalter ist die Fachgruppe „Strategisches Kompetenzmanagement“ der Gesellschaft für Wissensmanagement. Die Veranstaltung ist offen für Kooperationspartner der GfWM und deren Mitglieder.
Die Veranstaltung findet in Kooperation statt mit:
- der ZukunftsAllianz Arbeit & Gesellschaft (ZAAG): Hier sind wir als GfWM eines der Gründungsmitglieder und engagieren uns zusammen mit z.B. dem DDN, der DGfP, dem Goinger Kreis oder der Selbst GmbH für Zukunftsbilder von Bildung und Lernen.
- der Arbeitsgemeinschaft betriebliche Weiterbildungsforschung e.V. (ABWF) mit der wir seit Jahren verbunden sind und die ihrerseits auf über zwei Jahrzehnte Weiterbildungsforschung zurückblickt (QUEM).
- Dem Wissenschaftsjahr 2018 "Arbeitswelten der Zukunft". Diese Veranstaltung bildet den Auftakt der Partnerschaft der GfWM mit dem Wissenschaftsjahr 2018. Das Wissenschaftsjahr ist eine Initaitive des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Die Teilnahme ist kostenlos. Die Plätze sind beschränkt. Eine rechtzeitige Anmeldung wird empfohlen! Interessierte Teilnehmer melden sich bitte per E-Mail an bei Hans-Georg.Schnauffer@gfwm.de .